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einleitung zur dokumentation

der Distanzierung der Irrenoffensive e.V. von der Weglaufhallspolitik

In den folgenden Seiten soll dem Leser ein Eindruck der Gründe vermittelt werden, wie es zur Distanzierung der Irrenoffensive von der Weglaufhauspolitik kam. Dies ist zumal deshalb interessant, da die Wurzeln der Idee eines Weglauf- oder Verrücktenhauses auf die Irrenoffensive zu Beginn der 80er Jahre selbst zurückgehen.

Der lange beschwerliche Weg von der Idee bis zur Realisierung eines Weglaufhauses bringt es mit sich, daß sich in Etappen Entfremdungs-undVerselbständigungseffekte politisch einschleichen. Auch treiben Auseinandersetzungen mit der Staatsbürokratie einer kapitalistischen Konkurrenzgesellschaft immer wieder dazu, sich auf den Weg der reglementierten Integration einzulassen.

Was einst als der unstrukturierte Alltag eines Verrücktenhauses, — in dem Psychiatriebetroffene in Krisenzeiten Psychiatriebetroffene unterstützen —, geplant war, ist zu einem professionalisierten Projekt im psychosozialen Bereich herangereift, indem

lediglich noch der Psychopharmakaverzicht antipsychiatrisch verblieb.

Aber selbst dieses Geringe, was das Weglaufhausprojekt von anderen sozialpsychiatrischen Einrichtungen noch unterscheidet, stößt auf Finanzierungsschwierigkeiten und ist heute zur Praktizierung auf weitere Spenden angewiesen.

Auch wenn es in dieser Situation träumerisch anmutet, distanziert sich die Irrenoffensive von benannter Weglaufhauspolitik und will langfristig als eigenes Projekt ein Verrücktenhaus oder Villa Kunterbund im ursprünglichen Sinne verwirklichen.

Die folgende Dokumentation beginnt mit einer Pressemitteilung der Irrenoffensive zur Weglaufhauspolitik des Vereins gegen psychiatrische Gewalt, ist um das Papier einer internen Kritik an der Weglaufhauskonzeption zentriert und wird durch abgedruckte Briefe und Kommentare beschlossen.

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