Die Irren-Offensive
Nr. 11
Zeitschrift von Ver-rückten gegen Psychiatrie

 

Das andere Ende des Wahnsinns

Macht Wahn Sinn? Für mich persönlich schon. Ich sehe es so, daß wir zu denjenigen gehören, die in ihrem Leben besondere Fähigkeiten-Verletzlichkeit-Sensibilität>Aufgaben haben. Wenn ich "auf Film" war, hatte ich immer besonders viel Kraft, Mut, Ideen, Charme und auch Wut.

Es gibt Menschen, die ich sogar zu meinen Freunden zähle, denen das Angst macht. Deswegen und wegen der Sucht der Shrinks, alle(s) zu "normalisieren",war ich fünfmal weggesperrt, gefesselt, zwangsgespritzt - die ganze Palette. Sie haben mich sogar soweit gekriegt, über lange Zeiten meine "Medizin" zu schlucken, weil ich die Psychiatrie auch mal ne Weile von außen sehen wollte.

Daß man dafür mit sogenannten "Nebenwirkungen"

bezahlt, wissen viele. Jetzt bin ich des Bezahlens müde. Ich geh langsam runter, "Ausschleichen" wie die Shrinks sagen. Ich hab jetzt n paar mehr Freunde, die damit auch umgehen wollen und vielleicht sogar können. Und ich hab die Vorsorgevollmacht. Es gibt ja sogar Leute, die sind nicht nur in den Wahnsinn hineingegangen, sondern hindurch und am anderen Ende wieder rausgekommen. Das ist mein Traum. Wenn ich dabei draufgehe - o.k.. Ich hoffe nur, daß die Abfangjäger der Shrinks diesmal nicht schnell genug sind, bzw. schlechte Karten haben.

Freiheit schließt das Menschenrecht auf Selbstgefährdung ein. Laßt euch nicht krankreden, widersteht dem Normierungsdruck - und wünscht mir Glück!

A. A.

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